„Informatik ist die Wissenschaft von der systematischen Verarbeitung von Informationen – insbesondere der automatischen Verarbeitung mit Hilfe von Rechenanlagen.“ – so sagte es die Wikipedia.

Das also sollt ihr im Studium lernen – dazu habt ihr Lehrveranstaltungen in den drei Bereichen praktische, technische und theoretische Informatik. Aber das ist nicht alles: Mathematik und ein Nebenfach sollen euch ebenfalls dabei helfen, später einen anspruchsvollen und interessanten Beruf zu finden.

Praktische Informatik

In der praktischen Informatik lernt ihr, wie ihr ein konkretes Problem mit Hilfe von formalen Methoden löst. Ihr beschäftigt euch damit, wie sich Algorithmen möglichst effizient implementieren lassen, wie man mit Datenbanken umgeht und selbst welche schreibt oder Grafiken darstellt und verarbeitet. Schwerpunkte in der Ausbildung in diesem Bereich sind die verschiedenen Konzepte, die unterschiedlichen Programmiersprachen zu Grunde liegen, die Umsetzung von Programmen bis hin zur Maschinenebene und das Kennenlernen von wichtigen Standardverfahren. Dazu absolviert ihr auch ein großes Praktikum in einem der Lehrstühle, das euch mit einem Bereich der praktischen Informatik besonders vertraut machen soll. Es ist übrigens nicht wichtig vorher programmieren zu können – das ist für den Informatiker ein Handwerk, das ihr im Laufe eures Studium erlernt. Zur Praktischen Informatik im Hauptstudium zählen alle Vorlesungen, die sich mit Software-Entwurf im weiteren Sinne befassen, aber auch Vorlesungen aus dem Bereich Grafik oder Datenbanken.

Technische Informatik

Die technische Informatik beschäftigt sich sowohl mit der Technik als auch den Technologien, die heute hinter vielen Anwendungen stecken. Dazu erhaltet ihr im Grundstudium zunächst eine Einführung in die physikalischen Grundlagen. So lernt ihr z.B. wie Dioden und Transistoren funktionieren und was man damit alles anstellen kann. Wenn euch die Dioden nicht so anmachen, ist das noch kein Problem: das Hauptstudium ist in Tübingen vom Grundstudium sehr verschieden (das hebt Tübingen auch von einer Technischen Universität ab). Zwar gibt es im Spektrum der technischen Informatik einerseits Vorlesungen wie Signalverarbeitung, Rechnerarchitektur und Hardware-Verifikation, die thematisch eher noch in die bisherigen Bereiche passen. Aber der größte Teil der Vorlesungen befasst sich mit Technologien im weitesten Sinn: Dazu zählen Netzwerke (in Tübingen stark vertreten!), Multimedia-Technik, Embedded Systems, Client-Server-Systeme, aber auch Robotik und Neuronale Netze.

Theoretische Informatik

Mit der theoretischen Informatik geratet ihr in die formalsten Bereiche der Informatik. Hier werden viele der Probleme, die in allen möglichen Bereichen der Informatik auftauchen, auf äusserst abstrakter Ebene untersucht. Ihr lernt deterministische Automaten und Turingmaschinen, die Chomsky-Hierarchie und das Halteproblem kennen – und erfahrt, dass die wenigsten formalen Probleme entscheidbar sind. Auch die mathematische Logik ist ein Teilbereich der theoretischen Informatik, genauso wie das große Gebiet der Graphen- und Netzwerkalgorithmen, die spannende Forschung bis in den Bereich der sozialen Netzwerke ermöglichen.

Mathe

Auch die Mathematik ist ein wichtiger Teil des Studiums – in vier Semestern erhaltet ihr in Tübingen eine sehr gründliche und sorgfältige Einführung, die aber keinen, der kontinuierlich dabei ist, überfordert. Die Inhalte sind auf ihre Relevanz für Informatiker zugeschnitten, was Tübingen von vielen anderen Studienorten abhebt. Insbesondere beschäftigt ihr euch mit algebraischen Grundlagen der Informatik, Analysis, linearen Algebra, affiner Geometrie, Stochastik und Numerik. Die Mathematik ist für den Informatiker ein wichtiges Werkzeug – und nimmt in den ersten Jahren auch einen wichtigen Teil in eurem Studium ein. Mathematik sollte euch also Spaß machen, wenn ihr Informatiker werden wollt.

Wahlmöglichkeiten

Neben den „klassischen“ Informatikfächern habt ihr in den höheren Semestern die Möglichkeit, andere Vorlesungen zu hören. Hier könnte ihr zwischen (fast) allen Vorlesungen der Biologie, Psychologie, Jura, Mathe, Chemie, etc. wählen.

Nach dem Studium

Die Berufsmöglichkeiten für Informatiker sind sehr vielseitig – kaum ein Unternehmen kann ohne Informatiker auskommen: Vom traditionellen Großkonzern, über Softwarehersteller, Banken, Versicherungen bis zur Deutschen Bahn. Aber auch in vielen, vielen anderen Branchen sind Informatiker gesucht, wenn sie die notwendige Leidenschaft mitbringen. Informatik allein wegen der guten Berufsaussichten zu studieren ist allerdings sicher nicht zu empfehlen, dazu ist das Studium zu anstrengend und schwierig. Aber umgekehrt sind die Berufsaussichten sicherlich kein Grund, Informatik nicht zu studieren.

Mehr Informationen findet ihr auf der Website der Fakultät oder bei uns.