Du interessierst dich für Informatik und auch für Biologie? Dich fasziniert die Möglichkeit, biologische Forschung mit dem Computer zu unterstützen oder mit anspruchsvollen Algorithmen biologische Daten zu analysieren? Du möchtest biologische Phänomene mit formalen und mathematischen Methoden unter die Lupe nehmen und neue Verfahren entwickeln, um sie besser zu verstehen? Dann ist Bioinformatik genau das Richtige für dich.

Willst du eigentlich lieber Biologie studieren und denkst, dass Informatikkenntnisse in der heutigen Zeit nicht schaden können, so solltest du deine Entscheidung nochmal gut überdenken – vielleicht bist du hier besser aufgehoben.

Wenn du es genauer wissen willst, kannst du aber auch gerne nochmal mit uns oder der Studienberatung darüber reden. Vielleicht helfen dir aber auch die weiteren Informationen auf dieser Seite. Das Bioinformatikstudium ist eigentlich ein Informatikstudium, in dem zusätzlich die Grundlagen der Biologie vermittelt werden, so dass du in deinem späteren Arbeitsgebiet genügend Kenntnisse besitzt, um mit Biologen zusammenzuarbeiten und Algorithmen entwerfen zu können, die den biologischen Fragestellungen gerecht werden.

Was ist Bioinformatik?

Im Studiengang Bioinformatik werdet ihr zunächst in den Grundlagen der praktischen und theoretischen Informatik unterrichtet. Dass soll euch einen Einblick in alle Gebiete der Informatik verschaffen. Lest am besten hier mehr dazu. Außerdem habt ihr einige Mathevorlesungen, um das nötige Handwerkszeug für spätere Anwendungen zu erhalten. Viele Gebiete der Informatik erfordern nämlich ein hohes Maß an mathematischem Verständnis.

Zusätzlich werden in den ersten Semester die Grundlagen der Biologie / Immunologie wiederhohlt. Hier wird ein Schwerpunkt auf DNA / Genexpression / Proteinen gesetzt.

Natürlich lernt ihr auch etwas über Bioinformatik – die Schnittstelle zwischen Biologie und Informatik.
Hier werden Fragestellungen wie: „Wie kann man DNA-Sequenzen vergleichen?“, „Wie sagt man RNA Strukturen voraus?“ und „Wie verwandt sind zwei Organismen?“ behandelt.

In den späteren Semestern könnt ihr zwischen unterschiedlichen Vorlesungen und somit unterschiedlichen Fachrichtungen wählen.

Bioinformatik ist sehr divers, z.B. könnt ihr unterstützend in der Genforschung arbeiten, aber auch in der Pharmaforschung werden Bioinformatiker benötigt. Genomanalyse, medizinische Signalverarbeitung, Neuroprothetik, Wirkstoffdesign und Robotik sind nur einige der Gebiete, in denen Bioinformatiker unterkommen können. Denn was einen Bioinformatiker auszeichnet ist seine Vielseitigkeit. Bioinformatiker werden überall da gebraucht, wo zu viele Daten anfallen, als dass man sie von Hand auswerten könnte, oder sehr komplexe Systeme untersucht werden, so dass man ohne Rechnerunterstützung wichtige Zusammenhänge nicht erkennen kann. Auch in der Automatisierung von Abläufen oder Untersuchungs- und Analyseverfahren sind Methoden der Bioinformatik wichtig. Um im Verlauf des Bioinformatikstudiums nicht vier Anwendungsfächer parallel studieren zu müssen, spezialisiert ihr euch mit der Zeit auf einen der folgenden Bereiche. Diese Spezialisierung findet in der Regel nicht an einem bestimmten Punkt eures Studiums statt, sondern wird durch euer Interesse, die Auswahl von Lehrveranstaltungen, eventuelle Hiwi-Jobs oder Praktika bestimmt.

Wie stehen meine Chancen nach einem Abschluss?

Das kommt darauf an. Momentan scheint es zwei größere „Fachrichtungen“ der Bioinformatiker zu geben.

Dank der immer günstiger werdenden Genomsequenzierung werden immer mehr BioinformatikerInnen im medizinischen Bereich gesucht, die sich auf Gen-Diagnostik (also den „finden“ von Erkrankungen) spezialisert haben.

Aber auch in der Molekularbiologie / im Wirkstoffdesign gibt es Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt für dich. Sowohl akademisch als auch industriell, z.B.: in der Pharma-Industrue gibt es enige Stellen.

Für Bioinformatiker, die in Richtung Neuro gehen wollen, sieht es dagegen heute tendenziell eher schlecht aus, was die Wirtschaft angeht. Hier sollte man sich im Klaren darüber sein, dass diese Studienrichtung (zumindest momentan) eine wissenschaftliche Laufbahn nach sich ziehen sollte.
Man sollte jedoch bedenken, dass die Jobchancen schlechter als bei der „reinen“ Informatik ist, einfach weil man sich mehr spezialisiert hat. Bei entsprechender Marktsituation kann man sich sicherlich auch als Master of Bioinformatics für einen Job als Software-Architekt bewerben, aber wenn man das eh vor hat, sollte man vielleicht lieber einen Master of Computer Science machen und sich währenddessen in Bioinformatik-Vorlesungen setzen, die einen interessieren. „So rum“ quer einzusteigen dürfte einfacher sein als umgekehrt. Generell gilt natürlich: – Selber suchen macht klug. Schau dich in den einschlägigen Jobbörsen um, was es für Jobs für Bioinformatiker gibt. – Vorhersagen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen. – Studiert das, was euch interessiert. Alles andere bringt eh nichts!